🏡 Unsere Heimatstadt: Lydda / LodEin Ort, viele Zeiten – unsere Wurzel, unser Zentrum, unser Herz.
🟩 Einleitung
Wenn man die Geschichte unserer Familie erzählen will, beginnt alles in Lydda / Lod.
Diese Stadt ist nicht nur geografischer Ursprung – sondern emotionales Zentrum unseres Clans.
In Lydda / Lod liegen unsere Wurzeln, Grundstücke, Erinnerungen – und bis heute viele Verwandte.
Die Geschichte dieser Stadt erzählt nicht nur von Herrschern und Reichen, sondern auch von Bauern, Handwerkern, Gläubigen und Familien wie der unseren.
🟨 Antike & frühe Geschichte
Lydda / Lod zählt zu den ältesten dauerhaft besiedelten Orten der Region.
Schon in der Kupfersteinzeit (um 5000 v. Chr.) lebten hier Menschen.
In biblischen Texten wird Lydda / Lod mehrfach erwähnt – etwa in der Apostelgeschichte, wo Petrus einen Gelähmten heilte.
Später nannten die Römer die Stadt Diospolis – „Stadt Gottes“. Aus dieser Zeit stammen bedeutende Funde wie das berühmte Lod-Mosaik aus dem 3. Jahrhundert.
🟫 Osmanische und britische Zeit
Unsere Familie lebte, arbeitete und besaß Land in dieser Epoche – ihre Spuren sind bis heute sichtbar.
Ab 1517 wurde Lydda / Lod Teil des Osmanischen Reichs.
In dieser Zeit war die Stadt landwirtschaftlich geprägt – unsere Vorfahren betrieben hier Olivenanbau, später auch Zitrusfrüchte (z. B. Orangen, Zitronen) und verschiedene Nusssorten.
Diese Produkte dienten sowohl der Selbstversorgung als auch dem Handel. Olivenöl, Mandeln und Pistazien waren regional bedeutsam.
Mit dem Übergang zum britischen Mandat (1917–1948) entwickelte sich Lydda / Lod zu einem strategisch wichtigen Verkehrsknoten – mit Eisenbahn, Flughafen und wachsender wirtschaftlicher Bedeutung.
Gleichzeitig kam es zu tiefgreifenden gesellschaftlichen Umbrüchen.
Eine wachsende Zahl jüdischer Flüchtlinge aus Europa, insbesondere nach den Pogromen der 1930er-Jahre und dem Holocaust, ließ sich in Palästina nieder – auch in und um Lydda / Lod.
„The cultivation of the orange… has developed to a very great extent in consequence of [jüdischer] settlement.”
– Britischer Mandatsbericht zur wirtschaftlichen Veränderung durch Zuwanderung
Diese Einwanderung veränderte das soziale Gefüge und führte zunehmend zu Spannungen zwischen der einheimischen arabisch-palästinensischen Bevölkerung und den neu entstehenden jüdischen Siedlungen – Spannungen, die durch die politische Rolle Großbritanniens weiter verschärft wurden.